Milchviehhaltertag 2024 - Rückblick
Siliermitteleinsatz sichert Silagequalität

Milchgewinnung und Futterqualität im Blick. Unter diesem Motto fand Anfang Februar der Milchviehhaltertag des AELF Ansbach und der Verbände für landwirtschaftliche Fachbildung Ansbach, Dinkelsbühl und Rothenburg statt.

Vorgestellt und diskutiert wurden insbesondere die Themen Automatisches Melken, Eutergesundheit, bodennahe Gülleapplikationstechniken im Grünland und Gärrest-Separation. Lesen Sie im Rückblick mehr über die behandelten Themen des Milchviehhaltertages und den Empfehlungen hierzu von Seiten der Referenten und der Beratung.

Ausreichend Platz ist das A und O

Automatische Melksysteme (AMS)

Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die mit einem automatischen Melksystem (AMS) melken steigt stetig. In Deutschland sowie in Bayern haben die AMS die konventionellen Melksysteme bei den Verkaufszahlen schon seit Längerem überholt. Bei den bayerischen LKV-Betrieben mit mehr als 50 Milchkühen melken bereits 35 % der Betriebe mit AMS.
Organisator des Milchviehtags, Gerhard Schwarz vom AELF Ansbach, schätzt den Anteil an AMS bei Investitionen in die Melktechnik im Landkreis Ansbach auf aktuell über 80 %. Entsprechend viele Landwirte beschäftigen sich daher mit dem Thema Automatisches Melken und überlegen, wie dieses am besten in den neuen oder oftmals in den bestehenden Stall zur Ablösung der vorhandenen konventionellen Melktechnik integriert werden kann.
Wie dies gut gelingen kann und was hierfür aus Sicht der Kuh und des Menschen beachtet werden sollte, erläuterte Dr. Jan Harms vom Institut für Landtechnik und Tierhaltung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Grub.
Erfolgsfaktoren
Für den Erfolg des Automatischen Melkens ist das Laufverhalten der Kühe ein entscheidender Faktor. Für einen möglichst reibungsfreien Ablauf, für hohe Milchleistungen und für eine gute Eutergesundheit müssen die Kühe gerne und freiwillig zum Melken kommen. Das Melken sollte also für die Kühe stressfrei ablaufen. Insbesondere beim AMS liegt hierbei das Augenmerk auch auf den Wegen hin zum AMS und vom AMS weg.
  • Ausreichend Platz vor und nach dem Roboter ist daher elementar um Stress zu vermeiden und damit auch ein Grundstein für erfolgreiches Melken im AMS.
  • Gerade Jungkühe, die in der Herde einen niedrigeren Rang einnehmen verlieren bei negativen Erfahrungen mit ranghöheren Milchkühen aufgrund von mangelnden Ausweichmöglichkeiten auf ihrem Weg hin und zurück zum AMS sehr schnell ihre Lauffreude.
  • Bei der Gestaltung des Stalls bzw. des Umbaus ist es daher wichtig den Bereich vor dem Roboter im Blick zu haben. Für einen möglichst ungehinderten Verkehr sollten vor dem Roboter daher mind. 3,5 m besser mehr als 4 m Platz zu anderen Stalleinrichtungen wie Tränken oder Liegeboxen vorhanden sein.
  • Für einen entspannten Zugang zum Roboter sind auch die vorhandenen Lauf- und Übergänge zwischen den Liegeboxen wichtig, da diese beim Automatischen Melken stärker frequentiert sind.
  • Weitere Fehler liegen oft in schlecht gelösten Details wie keilförmige Zugänge in das AMS oder auch Ausgänge vom AMS die aufgrund von Selektionseinrichtungen in Ecken liegen. Dies gilt es zu vermeiden.
Erweiterung mitdenken

Ein weiterer Aspekt, der bei den Planungen für ein AMS immer mit berücksichtig werden sollte ist die Möglichkeit zur Erweiterung. Gerade im Neubau sollte diese vorhanden und eingeplant sein. Die Berücksichtigung von Erweiterungsschritten hat in der Regel Auswirkungen auf die Anordnung von Sonderbereichen wie Selektions- Abkalbe-, Kranken-, Frischmelkerbereiche, Klauenpflege etc. Lösungsansätze können darin liegen, dass Bereiche, die separat vom AMS gemanagt werden können auch separat angeordnet werden, beispielsweise in einem separaten Stallgebäude abseits des eigentlichen Stallgebäudes mit den laktierenden Kühen am AMS.

Laufwege der Mitarbeitenden durchdenken
Von Seiten des Menschen steht in der Regel die Arbeitswirtschaft bei den Planungen im Vordergrund. Wie bei der Kuh sollten daher auch für den Menschen in den Planungen die Laufwege gut durchdacht werden. Hier müssen unter anderem die Fragen 'Wie komme ich wo hin?' und 'Wohin muss ich oft, wohin weniger oft?' gut beantwortet werden. Das beinhaltet die Wege zwischen Stallbüro, Technikraum, Milchkammer und Melkroboter aber auch die Wege vom Melkroboter in die Herde und die Laufwege innerhalb der Herde. H
Hier ist es hilfreich, sich die Wege, die man im Stall später aufgrund der notwendigen Arbeiten zurücklegen wird, in den Plan einzuzeichnen und zu überprüfen, ob irgendwo ein Durchgang zwischen den Räumen oder im Stall fehlt. Am besten mit unterschiedlichen Farben für die Laufwege mit sauberen Stiefeln und dreckigen Stiefeln.

Hohe Futterqualität für niedrige Zellzahlen

Eutergesundheit

Die Eutergesundheit hat einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung. So zeigen wissenschaftliche Untersuchungen, dass der Verlust an Milch durch erhöhte Zellzahlgehalte bis zu 2,5 kg Milch je Kuh und Tag pro 100.000 Zellen/ml mehr betragen kann. Für eutergesunde Herden sollte der Zellzahlgehalt auf Herdenebene möglichst unter 100.000-150.000 Zellen/ml liegen.

Neben dem wirtschaftlichen Einfluss hat die Eutergesundheit aber auch eine große Bedeutung für das Wohlbefinden und die Vermeidung von Schmerzen durch Mastitiden bei den Tieren. Unter dem Thementitel "Hohe Zellzahlen: Ursachenforschung und Abhilfemaßnahmen" gaben Dr. Klaas Strüve von der TGD Geschäftsstelle Mittelfranken und Thomas Schenk, Melkberater für Mittel- und Unterfranken Einblicke in die verschiedenen Ursachen von erhöhten Zellzahlen und präsentierten praxisorientierte Lösungsansätze.

Die Ursachen für hohe Zellzahlen sind vielschichtig. Um den Ursachen im eigenen Betrieb auf die Spur zu kommen, hilft es die folgende 4 Problembereiche zu analysieren:

  • Zu viele Neuinfektionen in der Laktation
  • Zu viele Infektionen in der Trockenstehzeit
  • Zu viele chronisch euterkranke Kühe
  • Zu viele Jungkühe mit hohen Zellen
Durch die systematische Betrachtung der möglichen Problembereiche, können die richtigen Abhilfemaßnahmen erarbeitet werden.
Übertragungswege identifizieren

Bei vielen Infektionen in der Laktation ist noch zu unterscheiden, ob diese eher durch ansteckende Erreger (Übertragung während des Melkens) oder eher durch Umwelterreger (Übertragung während der Zwischenmelkzeiten) hervorgerufen werden. Um den Erregertyp ausfindig zu machen sollten bei betroffenen Tieren Viertelgemelksproben untersucht werden. Bei größeren Problemen empfiehlt es sich auch eine Herdenuntersuchung durch den TGD durchzuführen, um den Leitkeim herauszufinden.

Ansteckung
Beim Vorkommen von ansteckenden Erregern wie z.B. Staphylococcus aureus oder Streptococcus agalactiae gilt es die betroffenen Kühe antibiotisch zu behandeln und ggf. über Merzungen nachzudenken. Auf jeden Fall sollte ein besonderes Augenmerk auf das Verhindern einer Erregerübertragung während des Melkens geachtet werden. Eine Zwischendesinfektion, das Dippen nach dem Melken oder auch sofern möglich eine Gruppenbildung (Melken der infizierten Tiere am Ende) reduzieren die Gefahr einer Erregerübertragung. Vor allem beim Automatischen Melken, wo alle Tiere über ein Melkzeug gemolken werden sollte nach Auffassung von Dr. Klaas Strüve eine Zwischendesinfektion zur Vorbeugung gegen Erregerübertragungen unbedingt eingebaut werden.
Umwelterreger und weitere Faktoren
Beim verstärkten Vorkommen von Umwelterregern wie z.B. Streptococcus uberis oder Escheria coli ist die Ursachenforschung schwerer, da die Ursachen multifaktoriell sind. Das heißt, dass es eine Vielzahl an Einflussgrößen gibt, die das Auftreten einer Infektion unterstützen. Der Umwelterreger allein ist hier meistens noch nicht der Grund für eine Mastitis. Die Mastitiden durch Umwelterreger gehen in der Regel mit anderen mastitisbegünstigenden Faktoren einher. Hier spielen vor allem die Hygiene im Stall (Laufgangreinigung, Liegeboxenpflege,…) und die Fütterung (warmes, schimmeliges Futter, Regelmäßigkeit der Futtervorlage,…) eine herausragende Rolle! Aber auch andere Faktoren wie z.B. hohe Belegungsdichte, schlechte Wasserversorgung, schlechte Klauengesundheit oder schlechte Lüftung/Hitzestress begünstigen das Auftreten von Mastitiden.
Melktechnik
Auch die Melktechnik kann einen großen Einfluss auf die Eutergesundheit haben. Es empfiehlt sich daher die Melkanlage jährlich überprüfen zu lassen, um evtl. Fehler z.B. beim Vakuum oder der Pulsationstechnik ausfindig zu machen. Mängel in der Melktechnik bzw. im Melkablauf können sich beispielsweise durch schlechte Ausmelkgrade oder Hyperkeratosen negativ auf die Eutergesundheit auswirken.
Ungeeignete Zitzengummis
Als einen häufigen Mangel in Bezug auf die Melktechnik nannte Thomas Schenk die Verwendung von ungeeigneten Zitzengummis. Sind die Zitzengummis zu klein oder zu groß hat dies unter anderem Auswirkungen auf den Milchfluss, die Ausmelkgrade und die Zitzenkondition. Entsprechend sollte der Auswahl des passenden Zitzengummi in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Zitzengröße in der Herde große Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Futterqualität und bodennahe Gülleausbringung kein Widerspruch

Grashygiene

Nach den Regelungen der aktuellen Düngeverordnung müssen ab 2025 auch auf dem Grünland und bei mehrschnittigen Feldfutterbau flüssige organische Düngemittel mit einem wesentlichen Gehalt an verfügbaren Stickstoff bodennah ausgebracht werden. Zum Beispiel mittels eines Schleppschuhverteilers oder einem Schlitzgerät. Zum Teil gibt es auch Ausnahmen von der bodennahen Gülleausbringung. Zum Beispiel für kleine Betriebe mit weniger als 15 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche oder sofern naturräumliche und agrarstrukturelle Besonderheiten, den Einsatz der streifenförmigen, bodennahen Ausbringtechnik unmöglich oder unzumutbar machen. Für das Gros der Betriebe wird die Gülle auf dem Grünland jedoch ab 2025 bodennah auszubringen sein.
Damit soll es gelingen, die bei der breitflächigen Ausbringung der Gülle anfallenden Verluste durch Ammoniakausgasung zu reduzieren und die Effizienz der Gülledüngung zu steigern. Die Ammoniak-Emissionsminderung der Ausbringtechnik mit streifenförmiger Ablage ist dabei unumstritten und wissenschaftlich belegt. So lassen sich beispielweise die Ammoniakemissionen durch den Einsatz eines Schleppschuh oder eines Schlitzgerätes im Bereich von 55 % bzw. 75 % gegenüber der Breitverteilung reduzieren. Dies sorgt dann auch dafür, dass mehr Stickstoff an der Pflanze ankommt und höhere Erträge möglich sind. Was vielen Landwirten dabei aber Sorge bereitet ist eine evtl. höhere Futterverschmutzung und damit Beeinträchtigung der Futterqualität bei der streifenförmigen bodennahen Ausbringung gegenüber der Breitverteilung - zum Beispiel aufgrund von hochwachsenden Güllewürsten im Futter.
Versuche zu möglicher Verunreinigung
Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Bayern geht dieser Frage durch unterschiedliche Versuchsanstellungen nach. Unter anderem durch Versuche auf einem trockenheitsgefährdeten Standort in Unterfranken. Das Vorgehen und die Ergebnisse des bereits ausgewerteten Exaktversuchs 'Grashygiene 1' stellte Barbara Misthilger vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der Landesanstalt für Landwirtschaft in Grub vor.
Im Exaktversuch Grashygiene 1 wurden in den Jahren 2020 und 2021 Grünland-Parzellenversuche angelegt und mit Hilfe eines speziellen Versuchsdüngefasses mit den Anbauten für Breitverteilung, Schleppschuh- und Schlitzverfahren gedüngt. Als Vergleichsvariante dienten mineralisch gedüngte Parzellen. Dabei wurden je Düngevariante vier Wiederholungen nach den Vorgaben für Parzellenversuche als Blockanlage getestet. Die Düngung erfolgte in beiden Jahren im Frühjahr und unmittelbar nach jedem Schnitt.
Die Ernte des Silierguts auf den Versuchsparzellen erfolgte im Versuchsmaßstab. Gemäht wurde mit einem Balkenmäher mit Gleitkufen für 7 cm Schnitthöhe. Das Schwaden und die Futteraufnahme wurden durch einen Handrechen durchgeführt bzw. simuliert. Nach Erreichen eines Trockenmassegehaltes von 30-40 % wurde das Schnittgut mit einem Gartenhäcksler auf eine Schnittlänge von ca. 2-6 cm gehäckselt.
Die Silierung des angewelkten und gehäckselten Gras erfolgte anschließend im Labormaßstab in Weckgläsern unter standardisierten Bedingungen nach den DLG-Prüfrichtlinien zur Prüfung von Siliermitteln.
Im Futtermittellabor wurden Anwelkgut und die erzeugten Silagen auf Inhaltsstoffe und Siliereignung sowie Gärqualität analysiert. Die verwendete Gülle sowie das Anwelkgut und die Silagen wurden zudem umfangreich mikrobiologisch untersucht, um über das Vorkommen von Keimen wie Escheria coli oder Clostridien Aufschluss zu bekommen.
Keine Unterschiede
In Bezug auf die Mikrobiologie zeigten die Untersuchungsergebnisse der Laborsilagen aus den beiden Jahren keine signifikanten und quantitativen Unterschiede zwischen den Gülleapplikationsvarianten bei den untersuchten Bakterien (Milchsäurebaktierien, Laktobazillen, Escheria coli, Clostridien) und Hefen. Auch bezüglich der untersuchten Parameter zur Gärqualität (Gehalt an Milch-, Essig-, Buttersäure, Ammoniak-N und pH-Wert) konnten zwischen den Versuchsvarianten keine Unterschiede festgestellt werden.
Siliermittel verbessert Gärqualität
Jedoch wurden über alle Versuchsvarianten hinweg insgesamt nur sehr unbefriedigende Gärqualitäten erzielt, was sich z.B. durch niedrige Milchsäuregehalte von unter 40 g/kg TM und durch hohe Buttersäuregehalte von über 7 g/kg TM ausdrückt. Als ursächlich hierfür wird der aufgrund von ungünstigen Witterungsbedingungen geringe natürliche Besatz an (produktiven) Milchsäurebakterien auf dem Anwelkgut erachtet.
Für diese Vermutung sprechen die Ergebnisse zu den Silageproben aus dem Versuchsjahr 2021. Denn hier wurden über alle Düngevarianten hinweg Silagen mit und ohne Zusatz eines biologischen DLG-geprüften Siliermittels zur Verbesserung des Gärverlaufs (Wirkungsrichtung 1) erzeugt. Dabei ergab sich ein eindeutiges Ergebnis: Durch den Einsatz des Siliermittels konnten unabhängig von der Düngevariante die Milchsäuregehalte der Silagen gesteigert, eine Buttersäurebildung nahezu komplett verhindert und insgesamt sehr gute Silagen erzeugt werden. Unter schwierigen Witterungsbedingungen (kühle Temperaturen, anhaltende Trockenheit oder Dauerregen) können Siliermittel also helfen die Silagequalitäten zu sichern.
Fazit
Für die Praxis lässt sich aus den Exaktversuchen zusammenfassend ableiten, dass im Grünland auch mit bodennaher Gülleapplikationstechnik während der Vegetationsperiode Gülle ausgebracht werden kann, ohne die Futterhygiene gegenüber der Breitverteilung zu beeinträchtigen. Viel entscheidender als die Form der Gülleapplikationstechnik sind für die Silagequalität jedoch die Erntebedingungen und der Silierprozess. Auf beides kann der Landwirt gezielt Einfluss nehmen (z.B. Schnitthöhe, Einsatz von Siliermittel, etc.)!

Als Folgeprojekt zu „Grashygiene 1“ läuft von Seiten der LfL bis zum 31.03.2024 noch ein Versuch zu den verschiedenen Gülleapplikationstechniken im Praxismaßstab („Grashygiene 2“) auf mehreren bayerischen Standorten. Die Ergebnisse hierzu werden voraussichtlich bis Ende 2024 veröffentlicht.

Gülleeinsatz optimieren

Dünne Gülle durch Separation

Wie sich der Einsatz der Gülle im Grünland noch weiter optimieren lässt, stellte Max Wittigschlager, Landwirt aus Obernzenn in Form eines Praktikerberichts vor. Der Familienbetrieb Wittigschlager hält 80 Milchkühe, betreibt eine Biogasanlage mit 100 kW und stellt seit Kurzem auch in einer eigenen Käserei Käse her, den er direkt vermarktet.
In eigenen Separator investiert
Der Betrieb investierte in einen eigenen Separator zur Separierung der Gärreste aus der Biogasanlage. Als Gründe für die Investition führte Max Wittigschlager unter anderem eine bessere Pump- und Rührfähigkeit, eine effektivere Ausbringung sowie eine bessere Nährstoffnutzung der flüssigen Phase, weniger Verstopfungen bei bodennaher Ausbringungstechnik, 10-20 % weniger Lagerraumbedarf und die Produktion von Einstreumaterial für die Tiefboxen an. Die Anschaffungskosten für die kompakte und mobil aufzustellende Separationseinheit betrugen rund 65.000 € (netto). Die laufenden Kosten für Strom bezifferte der Landwirt mit rund 2,20 € je Stunde bei einer Stundenleistung von ca. 15 m³.
Positive Erfahrungen
Max Wittigschlager berichtete über sehr positive Erfahrungen was den Einsatz der flüssigen Phase der separierten Gärreste auf dem Grünland betrifft. An der dünnen Gülle schätzt er die geringere Gefahr von Futterverschmutzungen durch eine bessere Infiltration in den Boden und die nach seiner Auffassung schnellere Wirkung der Gülle auf das Pflanzenwachstum. Hinsichtlich der festen Phase, welche auf dem Acker ausgebracht wird, empfahl er, dass diese zur Vermeidung von hohen Ammoniak- usgasungsverlusten während der Lagerung unbedingt abgedeckt werden sollte.
Anlagen zunächst testen
Für Landwirte, welche die Separation der eigenen Gülle gerne ausprobieren möchten, jedoch nicht gleich in einen eigenen Separator auf dem Betrieb investieren möchten, empfiehlt es sich, eine mobile Separationsanlage zu buchen, wie sie beispielsweise Lohnunternehmer in der Region oder auch der Maschinenring Schwäbisch-Hall vermietet. Hier stehen Anlagen mit Separationsleistungen im Bereich von 10-30 m³/Std. bis hin zu 60-100 m³/Std. zur Verfügung. Die Kosten je Kubikmeter variieren dabei in Abhängigkeit von der Separierleistung, welche vor allem durch die Ausgangsgülle und den Abpressgrad bestimmt wird, sowie von den Transportkosten zum Betrieb und den Aufbaukosten für die Anlage vor Ort.