Unsere Region war in den letzten drei Jahrzehnten stark von Windwurf und Borkenkäferbefall betroffen. Bei der Wiederbewaldung der Schadflächen haben die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer verstärkt auf klimastabile Laubmischwälder gesetzt.
Dementsprechend hoch ist nun der Anteil junger Wälder, die gepflegt werden sollten. Die Pflege dieser Wälder ist alles andere als einfach. Die Bestände aus verschiedenen Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Wuchsdynamiken stellen große Herausforderungen an die Bewirtschafter. Um die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer bestmöglich zu unterstützen, haben die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Ansbach-Fürth e.V. und das AELF Ansbach ein gemeinsames Pilotprojekt zur zielorientierten Pflege der Jungbestände gestartet.
Mit dem Pilotprojekt sollen Pflegeflächen verschiedener Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer gebündelt und durch Fachpersonal bearbeitet werden. Die Förderung wird über einen Sammelantrag abgewickelt. Dadurch soll eine qualitativ hochwertige Pflege mit möglichst geringem Aufwand für alle Beteiligten erreicht werden. Mit der gebündelten Herangehensweise werden auch Eigentümer von kleineren Flächen gezielt angesprochen.
Im Rahmen dieses Projekts werden rund 20 Hektar junger Wälder unter 15 Meter Baumhöhe gepflegt. Grundlage sind die aktuellen Empfehlungen zur Jungbestandspflege. Das heißt, dass mit 10 bis 15 Meter Abstand möglichst vitale und qualitativ hochwertige Zukunftsbäume der gewünschten Baumarten ausgewählt werden. Durch die Entnahme von benachbarten Bedrängern, die im Kronenraum um Licht und im Boden um Wasser und Nährstoffe konkurrieren, sollen diese Zukunftsbäume gefördert werden. In den Bereichen dazwischen finden keine Maßnahmen statt.
Merkblatt zur Jungbestandspflege - LWF Bayern
Nach einer grundsätzlichen fachlichen Abstimmung zwischen FBG und AELF kennzeichnen die Forstprofis der FBG Ansbach-Fürth die zu fördernden und die zu entnehmenden Bäume und führen die nötigen Pflegemaßnahmen durch. Den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern bleibt dann selbst überlassen, ob sie die gefällten Bäume im Wald belassen oder das Holz nutzen.
Der Aufbau und Erhalt stabiler und zukunftssicherer Wälder liegen im Interesse der Allgemeinheit. Daher bietet die Bayerische Forstverwaltung eine Förderung für die Jungbestandspflege an. Die FBG fasst die Maßnahmen bei verschiedenen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern in einem Sammelantrag zusammen. Damit ist der Verwaltungsaufwand für alle Beteiligten minimiert und auch die Eigentümer kleiner Flächen, die sonst unter eine Bagatellgrenze fallen würden, können von den finanziellen Zuschüssen profitieren.
Nachdem rund die Hälfte der Projektflächen fertig gepflegt ist, haben sich die Verantwortlichen im Wald von Thomas Riegel getroffen. Der Vorstand der FBG Ansbach-Fürth, Herbert Hechtel, und der Leiter des Bereichs Forsten am AELF Ansbach, Andreas Egl, sind sich über den Erfolg des Projekts einig. Mit der im Pilotprojekt erprobten Vorgehensweise kann den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern ein attraktives und niederschwelliges Angebot zur fachgerechten Pflege der Jungbestände durch Experten gemacht werden, sind sich die beiden sicher. Auch Waldbesitzer Thomas Riegel ist vom Projekt überzeugt. Gerade für Waldbesitzer, die zeitlich eingespannt sind und fachlich nicht so tief drinstecken, biete die professionelle Durchführung eine große Unterstützung. Durch die Förderung über einen Sammelantrag hielten sich zeitlicher und finanzieller Aufwand sehr in Grenzen.
Interessierte Waldbesitzer und Waldbesitzerinnen können sich bei ihrem zuständigen AELF-Förster oder der FBG melden. Das AELF und die FBG Ansbach-Fürth werden auch ihrerseits auf Waldbesitzer zugehen und diese zur Jungbestandspflege beraten.
Örtliche Zuständigkeit der Forstreviere