Höhlentier des Jahres 2024 – der Feuersalamander
"Er ist so kalt, dass er wie Eis durch bloße Berührung Feuer auslöscht". So beschrieb der römische Schriftsteller Plinius den Feuersalamander vor 2.000 Jahren. Das ist zwar nicht richtig, doch sinkt die Körpertemperatur des Feuersalamanders (Salamandra salamandra), wenn es im Herbst draußen kälter wird, stark ab.
Um nicht zu erfrieren ist er, wie viele wechselwarme Amphibien, von frostfreien Winterquartieren abhängig. Gerne zieht er sich dazu in Felshöhlen oder unter Totholz zurück. Im Sommer ist er tagsüber nur bei Regenwetter zu sehen. Der Volksmund nennt ihn daher gelegentlich auch "Regenmännchen". Feucht und glänzend bleibt seine Haut durch Drüsen. Darin ist auch das für den Menschen ungefährliche Gift Salamandrin enthalten. Seine Fressfeinde, wie beispielsweise Füchse oder Katzen, warnt er durch seine gelb-schwarze Färbung.
Allerlei Wissenswertes über den Feuersalamander
Salamander kauen nicht, sondern verschlingen ihre Nahrung am Stück. Um ihre Beute festhalten zu können, haben sie keine Krallen an den Zehen, sondern kleine spitze Zähne an Oberkiefer und Gaumen. Hauptsächlich ernähren sich Salamander von Insekten, Regenwürmern, Schnecken und Spinnentieren, ihre Larven hingegen von Bachflohkrebsen und Wasserflöhen. Aus diesem Grund sind die lebend gebärenden Salamander an Quellbereiche und die Oberläufe kleinerer, fischfreier Fließgewässer gebunden. Den Großteil ihres Lebens verbringen sie jedoch in kühl-feuchten, naturnahen Laubmischwäldern an Land.
Bei uns kommt der Feuersalamander nur an wenigen Stellen im nordwestlichen Landkreis und im Bereich der Frankenhöhe vor.
Bedrohung durch tödliche Pilzkrankheit aus Asien
Neben dem Verlust an geeigneten Lebensräumen wird unser größter heimischer Schwanzlurch seit einiger Zeit v. a. durch die aus Asien stammende Pilzerkrankung BSAL (Batrachochytrium salamandrivorans) gefährdet, die bei den infizierten Tieren Geschwüre verursacht und binnen kurzer Zeit zum Tod führt. Um auf diese Gefährdungen aufmerksam zu machen, wurde der 3. September zum "Tag des Feuersalamanders" ausgerufen.
Auch wenn sich Gegenmaßnahmen zur Eindämmung dieser Pilzerkrankung als schwierig gestalten, so ist der Schutz und die Erhaltung von geeigneten Lebensräumen wie Quellbächen und naturnahen Laubmischwäldern mit hohen Anteilen an liegendem Totholz die beste Vorsorge zum Erhalt dieser imposanten Amphibienart.
Weitere Informationen zu dieser Pilzerkrankung finden Sie hier: