Waldbrandprävention aus der Luft
In den letzten Jahren sind Waldbrände bayernweit zu einer zunehmenden Bedrohung geworden. Gerade die trockenen und heißen Sommer der vergangenen Jahre erhöhen das Waldbrandrisiko immens. Durch Luftbeobachter wird die möglichst frühzeitige Erkennung von Waldbränden gewährleistet.
Um effektiv gegen diese Gefahr vorgehen zu können, haben die sieben Regierungsbezirke Bayerns, die staatliche Feuerwehrschule Würzburg und die Luftrettungsstaffel Bayern e.V. einen Ausbildungslehrgang für Luftbeobachter zur Waldbrandprävention entwickelt.
Luftbeobachter als Spezialisten zur Waldbrandprävention
Luftbeobachter sind Fachleute aus dem Forst- und Feuerwehrdienst, die in der Lage sind, Waldbrandgefahren aus der Vogelperspektive zu identifizieren und zu überwachen. Als Spezialisten spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Eindämmung von Waldbränden. In Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften am Boden sind sie wichtige Unterstützung, um Brände frühzeitig zu erkennen und deren Ausbreitung möglichst rasch einzudämmen. Diese Rolle gewinnt angesichts der steigenden Temperaturen und der Zu-nahme von Trockenperioden in den Sommermonaten immer mehr an Bedeutung.
Forstfachmann absolviert Lehrgang als Luftbeobachter
Lorenz Dießl, Revierleiter des Forstreviers Herrieden, absolvierte vom 24. bis 28. Juli 2023 den Grundlagenkurs zum Luftbeobachter. Der Lehrgang fand an der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg und am Flugplatz Giebelstadt in der Nähe von Ochsenfurt statt. Zwingende Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Lehrgang ist zunächst die uneingeschränkte Flugtauglichkeit, was im Vorfeld durch Vorlage von flugärztlichen Attesten bei gleichen Anforderungen wie an Piloten nachzuweisen ist.
Mix aus Theorie und Praxis
Die Inhalte des Lehrgangs waren unter anderem Waldökologie und Brandverhalten, Luftfahrzeugkunde und Kommunikation über Funk. So fanden im Wechsel theoretische Unterrichtseinheiten und praktische Übungsflüge statt. Zur Vorbereitung dieser Flüge mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Zweierteams die Flugroute, Wendepunkte und markante Merkmale aus der Karte heraus bestimmen. Beim Flug wurde dann abwechselnd die Navigation des Flugzeuges und die Kommunikation über Funk mit der Leitstelle geübt. Mit künstlichem Rauch konnte dann ein reales Einsatzszenario in verschiedenen Waldgebieten nachgestellt werden. Trainingsziel ist in diesem Fall die korrekte Meldung des Brandherdes aus der Luft und das Führen eines Löschfahrzeuges zum simulierten Brandort.
Unter den 20 Absolventen des Kurses aus ganz Bayern befanden sich Angestellte von Landratsämtern, Feuerwehren und Forstbehörden. Die Luftbeobachter sind auf Bezirksebene organisiert und werden bei uns in, von der Regierung von Mittelfranken angeordneten Beobachtungsflügen eingesetzt. Mit Lorenz Dießl steht nun ein weiterer Forstfachmann des AELF Ansbach für das für Mittelfranken zuständige Team der Luftbeobachter bereit.