Warndienst Brachfliege
Brachfliege - ein regional bedeutsamer Schädling

Schadbild in der FlächeZoombild vorhanden

Schaden im Frühjahr

Die Brachfliege legt im Juli/August ihre Eier in Zuckerrübenfelder ab. Im kommende Februar schlüpfen daraus die Larven. Da nach Zuckerrüben häufig Weizen nachgebaut wird, befallen die weißlichen Larven die Getreidepflanzen und fressen im Trieb des Weizen unter der Bodenoberfläche.

Der Trieb stirbt in der Regel ab. Hat die Pflanze zu diesem Zeitpunkt nur einen Trieb und ist noch nicht bestockt, fällt die ganze Pflanze aus. Der Bestand wird lückig (siehe Bild). Deshalb ist vor allem spät gesäter Weizen gefährdet, der im Herbst nicht mehr bestockt hat. Vorbeugend bzw. unterstützend kann gewalzt werden, da die Brachfliege lockeren Boden benötigt, um von Pflanze zu Pflanze zu wandern.

Kaum Besatz vorhanden
Auch die diesjährigen Auswaschungen zeigen in den untersuchten Zuckerrübenschlägen keinen bzw. nur in einem Fall einen geringen Besatz mit den Eiern der Brachfliege. Der Wert der Schadschwelle beträgt 60 bis 90 Eier/m² und wurde auch am Standort mit Besatz nicht annähernd erreicht. Die vergangenen Sommer mit ihren langen Trockenphasen haben hier wohl ihre Spuren hinterlassen. Die Gefahr von Schäden durch die Brachfliege dürfte daher im Dienstgebiet in diesem Jahr in den meisten Fällen gering sein.
Ohnehin wird ja aufgrund der SBR/Stolbur-Problematik empfohlen, nach Zuckerrüben (und Kartoffeln in den Befallsgebieten) auf den Nachbau von WIntergetreide zu verzichten. Damit werden nicht nur den Zikaden die Nahrungsgrundlage entzogen und ihre Überlebenschancen dezimiert, auch die Brachfliege wird damit wohl vollends an Bedeutung verlieren.
Falls trotzdem Weizen nachgebaut wird, sollten die vorbeugenden Maßnahmen (angepasst höhere Saatstärke, evtl. Walzen) bei ausgesprochenen Spätsaaten von Weizen nach Vorfrucht Zuckerrübe in den klassischen Befallsgebieten genutzt werden.
Aufgrund des geringen Befalls in den Vorjahren wurde die Anzahl der untersuchten Standorte entsprechend reduziert.
Neue Beize nur in professionellen Anlagen zugelassen
Mit Signal 300 ES (Cypermethrin) wurde ist nun wieder eine insektizide Beize in Winterweizen zur Befallsminderung gegen Brachfliege zugelassen. Das Mittel darf aber nur in professionellen, beim JKI gelisteten Beizanlagen angewandt werden. Die Liste des JKI können Sie nachfolgend herunterladen. Eine klassische Hof-Beizung ist somit nicht möglich. Damit stellt diese Zulassung derzeit in den meisten Fällen keine wirkliche Alternative für unsere Region dar.

Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung - JKI Externer Link

Ergebnisse der Bodenauswaschungen 2025
LandkreisOrtBesatz (Eier/m²)
AnsbachGroßharbach0
AnsbachAdelshofen0
Neustadt/Aisch-Bad WindsheimSeenheim0
Neustadt/Aisch-Bad WindsheimAuernhofen16
Neustadt/Aisch-Bad WindsheimIppesheim0