Sortenempfehlungen Winterweizen, Winterdinkel und Winterdurum Herbst 2024
Landessortenversuch Greimersdorf
Winterweichweizen nach wie vor wichtigste Weizenart
Verglichen mit dem klassischen Winterweichweizen spielen Winterdinkel und insbesondere der für die Nudelherstellung verwendete Winterdurum in Mittelfranken nur eine sehr untergeordnete Rolle. Der Winterweichweizen aber stellt die wichtigste Getreideart und nach Silomais die zweitwichtigste Feldfrucht überhaupt dar.
Winterweizen:
Die für Mittelfranken relevanten Landessortenversuche zu Winterweizen stehen in Greimersdorf und in Bieswang.
Nach Vorfrucht Zuckerrübe erfolgte am Standort Greimersdorf (trockene Keuperlage bei Cadolzburg, Landkreis Fürth) die Aussaat am 18.10.2023 pfluglos. Der Versuch lief im feuchten Herbst gleichmäßig auf und entwickelte sich normal. Der Bestand überstand den Winter schadlos. Im Frühjahr verlief die Entwicklung dank durchgehend gesicherter Wasserversorgung gut; der Krankheitsdruck stieg dennoch nur langsam an, so dass für eine Fungizid-Vorlage in der frühen Schossphase kein Anlass bestand. Ein Spätfrost im April verursachte an einigen Sorten Frostschäden an den Blättern, die aber sicher nicht ertragswirksam waren. Erst mit dem Schieben des Fahnenblattes hatte Septoria tritici die Bekämpfungsschwelle erreicht, so dass eine Fungizidmaßnahme erfolgte. Trotz dieser Behandlung sorgten die für Braunrost optimalen Witterungsbedingungen dafür, dass dieser während der Blüte die Bekämpfungsschwelle überschritt. Daher wurde zum Ende der Blüte eine zweite Fungizidbehandlung durchgeführt.
Überraschenderweise zeigten sich in der Abreife Symptome von Fusarium an den Ähren. Auf eine gezielte Maßnahme gegen diese Krankheit war angesichts der weniger problematischen Vorfrucht verzichtet worden. Ein Starkniederschlag vor der Ernte führte in einigen Sorten zu Halmknicken und Lager, was durch die einmalige Behandlung mit einem Wachstumsregler in Stufe 2 weitgehend verhindert wurde. Die Abreife verlief dank gemäßigter Temperaturen langsam und gleichmäßig. Angemerkt sei noch, dass trotz Einstufung des Versuchsfeldes als „Rotes Gebiet“ gemäß einer bayernweiten Absprache der Versuchszentren bezüglich der Landessortenversuche zu Winterweizen keine Reduzierung der Stickstoffdüngung erfolgte. Man geht davon aus, dass auch die Praktiker in der Regel bei Weizen keine Kürzung vornehmen und stattdessen eher die Düngung von z. B. Gerste oder Mais reduzieren werden.
Der Versuch wurde am 30.7.2024 geerntet. Der exorbitant hohe Ertragsunterschied zwischen der unbehandelten Stufe 1 (65,2 dt/ha) und der einmal mit einem Wachstumsregler und zweimal mit Fungiziden behandelten Stufe 2 (87,8 dt/ha) erklärt sich vor allem mit dem frühen und sehr starken Braunrostbefall an vielen Sorten. Die höhere Intensität in Stufe 2 führte zu einem Mehrerlös von sage und schreibe 366 €/ha. Das insgesamt sehr gute Ergebnis übertraf den langjährigen Mittelwert dieses für Mittelfranken recht typischen Standortes um stolze 8 dt/ha.
Am Standort Bieswang (auf dem Jura, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) konnte im Herbst 2023 aus personellen Gründen kein Landessortenversuch zu Winterweizen angelegt werden. Als Grundlage für die Sortenberatung dienen ersatzweise die Ergebnisse des Standortes Hartenhof (Landkreis Neumarkt).
Folgende Sorten werden zum Anbau in Mittelfranken empfohlen:
E-Sorten:
Axioma (Secobra)
Axioma verfehlt als ausgesprochene Qualitäts-Sorte regelmäßig deutlich den Ertragsdurchschnitt des Sortiments. Die recht Fallzahl-stabile Sorte zeichnet sich durch Bestnoten in Proteingehalt, Sedimentationswert und Backvolumen aus. Sie hat gute bis sehr gute Resistenzen gegen Mehltau, Gelbrost und Fusarium und gut durchschnittliche gegen Septoria tritici und Braunrost. Axioma ist überdurchschnittlich standfest. Aufgrund seiner sehr guten Qualität sollte ein höherer Preis vertraglich abgesichert werden. Beim Einsatz CTU-(Chlortoluron-)haltiger Herbizide (z. B. Lentipur, Carmina) ist die Wirkstoffmenge auf maximal 900 g/ha zu begrenzen.
KWS Emerick (KWS)
Die Sorte liegt ertraglich meist nur knapp unter dem Durchschnitt des gesamten Sortimentes, was für einen E-Weizen eine sehr gute Leistung darstellt. Am Standort Hartenhof fiel sie heuer allerdings deutlich ab. Sie kann meist gut mit den älteren A-Sorten mithalten, liefert aber deutlich höhere Rohproteingehalte. KWS Emerick ist bei den meisten Blattkrankheiten sowie bei Fusarium überdurchschnittlich, bei Gelbrost sogar gut bis sehr gut, bei Septoria tritici aber nur durchschnittlich eingestuft. Er ist winterhart und gut standfest. Die Sorte gilt als ertragreicher Elite-Weizen mit oft nur knapper E-Qualität, der meist als guter A-Weizen recht sicher zu vermarkten ist. Der gemäß Düngeverordnung um 30 kg/ha höhere N-Bedarfswert im Vergleich zu den A-Sorten mag für manchen Landwirt ein Grund für die Wahl dieses Sortentyps sein.
Exsal (DSV)
Die heuer sowohl im Anbaugebiet „Fränkische Platten“ (AG 21) als auch im Anbaugebiet „Jura/Hügelland“ (AG 23) neu empfohlene begrannte Sorte gilt als Ergänzung zu KWS Emerick und zeigte sich im Jahr 2024 dank ihrer guten Blattgesundheit vor allem in der extensiven Stufe 1 sogar deutlich ertragsstärker als dieser. Er liegt ertraglich sowohl an den regionalen Versuchsstandorten als auch überregional meist nur knapp unter dem Durchschnitt des Sortiments und somit auf einem für eine E-Sorte sehr guten Niveau. Mit seiner nur durchschnittlichen Einstufung beim Rohproteingehalt gilt Exsal aber nicht als „klassischer“ Elite-Weizen und wird in der Praxis nur schwerlich E-Qualität erreichen. Dank des bei E-Sorten gewährten Zuschlages von 30 kg N/ha in der Düngebedarfsermittlung ist jedoch unter günstigen Bedingungen zumindest eine A-Qualität erzielbar. In den Sorteneigenschaften ist Exsal gut mit KWS Emerick vergleichbar, weist aber eine schlechtere Winterhärte und etwas bessere Resistenzen gegen Septoria tritici, Braunrost und Fusarium auf. Er ist resistent gegen die Orangerote Weizengallmücke, die vor allem in Stoppelweizen relevant sein kann. Wenngleich begrannte Sorten oft hauptsächlich in Gebieten mit hohem Wildschwein-Aufkommen verwendet werden, spricht auch nichts gegen einen Anbau in davon nicht betroffenen Regionen. Der Züchter empfiehlt eine Saatstärke von 280-350 Körnern/m².
A-Sorten:
Asory (Secobra)
Asory liefert überregional und auch mehrjährig durchschnittliche Kornerträge. Am Standort Hartenhof konnte er heuer das schlechte Vorjahresergebnis ausgleichen. Trotz seiner schlechten Einstufung beim Rohproteingehalt hat er sehr gute Backeigenschaften, was auch als „hohe Rohprotein-Effizienz“ beschrieben wird. Er ist nur knapp durchschnittlich standfest, stärker anfällig für DTR und nur durchschnittlich resistent gegen Gelbrost. In allen anderen Blattkrankheiten und bei Fusarium ist er überdurchschnittlich eingestuft. Er zeigt eine mittlere bis gute Winterhärte.
Foxx (IG Pflanzenzucht)
Die begrannte Sorte brachte heuer deutlich schlechtere Erträge als im Vorjahr und liegt mehrjährig nun deutlich unter dem Durchschnitt des Sortiments. Beim Rohproteingehalt ist Foxx durchschnittlich eingestuft, womit er zu den besseren A-Sorten zählt. Foxx ist durchschnittlich anfällig für Septoria tritici, DTR und Braunrost und hat leicht überdurchschnittliche Resistenzen gegen Mehltau, Gelbrost und Fusarium. Seine sehr gute Fallzahlstabilität kann in Jahren wie 2023 sehr wertvoll sein. Die Empfindlichkeit gegenüber dem Herbizid-Wirkstoff CTU (Chlortoluron) bei Aufwandmengen von mehr als 900 g Wirkstoff/ha ist insbesondere auf Windhalm-Standorten zu beachten.
LG Character (Limagrain)
LG Character schnitt heuer am Versuchsstandort Greimersdorf erneut durchschnittlich ab, verfehlte jedoch am Standort Hartenhof wiederholt deutlich die guten Ergebnisse früherer Jahre. Überregional und auch mehrjährig liegt er im Mittel des Sortiments. Er reift etwas später ab und liefert knapp durchschnittliche Rohproteingehalte. Die Standfestigkeit und die Winterhärte sind durchschnittlich. Die Sorte ist wenig anfällig für Mehltau. Die Resistenzen gegen Septoria tritici, Gelb- und Braunrost und Fusarium sind nur durchschnittlich, weshalb LG Character nicht pfluglos nach Mais angebaut werden sollte. Die Sorte ist resistent gegen die Orangerote Weizengallmücke.
SU Jonte (R2n/Saaten-Union)
SU Jonte kam dank seiner guten Blattgesundheit gut mit dem feuchten Jahr zurecht und schnitt an beiden Versuchsstandorten in der intensiv geführten Stufe 2, vor allem aber auch in der extensiven Stufe 1 deutlich überdurchschnittlich ab. Auch überregional liegt er heuer an der Spitze der empfohlenen A-Sorten und mehrjährig im Durchschnitt des Sortiments. Der Rohproteingehalt ist leicht unter-, die Standfestigkeit wie auch die Winterhärte leicht überdurchschnittlich. SU Jonte ist gegen alle relevanten Krankheiten, inklusive Fusarium, gut durchschnittlich resistent. Auch ein Anbau als Stoppelweizen ist möglich.
LG Optimist (Limagrain)
Die zweite in beiden Anbaugebieten neu empfohlene Sorte rangiert heuer erneut sowohl an den regionalen Versuchsstandorten als auch überregional und vor allem mehrjährig mit an der Spitze der geprüften A-Sorten. Dies gilt für die intensiv geführte Stufe 2, vor allem aber auch für die Stufe 1 mit extensiver Produktionstechnik. Im Rohproteingehalt ist LG Optimist jedoch nur unterdurchschnittlich eingestuft und weist eine Schwäche in der Standfestigkeit auf. Er zeigte sich gut winterhart. Bei den Resistenzen gegen Blattkrankheiten fällt insbesondere die gute bis sehr gute Einstufung bei Gelb- und Braunrost auf. Auch gegen Fusarium ist LG Optimist gut durchschnittlich resistent. Als Saatstärke empfiehlt der Züchter 310-350 Körner/m².
Akzent (Breun/Limagrain)
Die Sorte zeigte sich in diesem und auch im vorigen Jahr an den Versuchsstandorten Greimersdorf und Hartenhof ertraglich deutlich überdurchschnittlich. Ihre nur durchschnittliche Resistenz gegen Braunrost ließ sie in der extensiv geführten Stufe 1 jedoch stärker abfallen. Mehrjährig liegt sie im Durchschnitt des Sortiments, weist aber nur unterdurchschnittliche Rohproteingehalte auf. Akzent ist – abgesehen von Braunrost – recht blattgesund, insbesondere bei Mehltau. Bei Fusarium besitzt die Sorte eine gute und somit die beste Einstufung unter den empfohlenen A-Sorten und passt daher auch gut in Mais-Fruchtfolgen. Ebenso ist sie für den Anbau als Stoppelweizen geeignet.
B-Sorten:
Campesino (Secobra)
Die frühreife Sorte brachte am Standort Greimersdorf heuer ein für einen B-Weizen schlechtes Ergebnis. Am Standort Hartenhof wie auch überregional und mehrjährig schneidet sie aber gut ab. Sie ist gut durchschnittlich standfest und bei Mehltau und Braunrost recht gesund. Ihre einst gute Resistenz gegen Gelbrost hat sie inzwischen jedoch verloren. Gegen Fusarium ist die Resistenz leicht überdurchschnittlich. Die selbst für einen B-Weizen sehr niedrigen Rohproteingehalte prädestinieren Campesino eher als hoch ertragreichen Futterweizen mit einem gegenüber C-Sorten um 20 kg/ha höheren N-Bedarfswert in der Düngeplanung. Die Backeigenschaften sind jedoch durchaus als gut anzusehen, weshalb die Sorte auch als guter Grundmahlweizen in Frage kommt. Bei Herbizidmaßnahmen sollte auf den Einsatz CTU-(Chlortoluron-)haltiger Herbizide gänzlich verzichtet werden. Campesino eignet sich auch für den Anbau als Stoppelweizen.
KWS Mintum (KWS)
KWS Mintum steht heuer in beiden Anbaugebieten neu in der Empfehlung. Er erzielte in den Vorjahren an den regionalen Versuchsstandorten und auch überregional sehr gute Kornerträge und führte in der mehrjährigen Verrechnung das B-Sortiment an. Im Jahr 2024 konnte er diese Spitzenposition nicht halten und brachte bestenfalls Durchschnittserträge, was für einen B-Weizen nicht befriedigend ist. Die Einstufung beim Rohproteingehalt ist für diese Qualitätsstufe aber relativ hoch. KWS Mintum ist gegen alle wichtigen Blattkrankheiten und auch gegen Fusarium überdurchschnittlich resistent. Zu beachten ist jedoch die schlechte Fallzahlstabilität. Der Züchter bewirbt die Sorte explizit als spätsaatverträglich und empfiehlt als Saatstärke 240-340 Körner/m², bei Spätsaat bis zu 380 Körner/m².
Chevignon (Hauptsaaten)
Chevignon brach heuer am Versuchsstandort Greimersdorf ertraglich deutlich ein. Überregional und mehrjährig schneidet er aber wieder überdurchschnittlich ab. Er ist frühreif. Zu beachten ist die leicht unterdurchschnittliche Einstufung bei der Standfestigkeit. Größtes Manko der durchschnittlich winterharten Sorte ist die durchschnittliche Anfälligkeit für Fusarium bei von Jahr zu Jahr stärker schwankenden DON-Gehalten, weshalb der Anbau nur im Anbaugebiet „Fränkische Platten“ (AG 21) und auch dort nur auf Standorten mit geringem Fusarium-Risiko empfohlen wird. Nach Vorfrucht Mais sollte daher eine saubere Pflugfurche erfolgen oder auf eine andere Sorte ausgewichen werden.
C-Sorte:
KWS Keitum (KWS)
Die Sorte steht – zumindest in der intensiv geführten Stufe 2 – an fast allen Orten und in allen Jahren ertraglich unangefochten an der Spitze des Sortiments. Ohne intensive Bestandesführung fiel sie im Jahr 2024 jedoch deutlich ab. Nachteilig sind die schlechte Standfestigkeit und die nur durchschnittliche Resistenz gegen Fusarium. Letztere schränkt sowohl ihre an sich gegebene Eignung als Brauweizen als auch jene für den pfluglosen Anbau nach Mais ein. KWS Keitum ist blattgesund und hat eine Resistenz gegen die Orangerote Weizengallmücke. Seine Winterhärte ist nur knapp durchschnittlich. Er ist auch für den Anbau als Stoppelweizen geeignet.
Sortenspezifische Anbauhinweise (z. B. zur Saatstärke) zu den schon länger empfohlenen Winterweizen-Sorten stehen im aktuellen Versuchsberichtsheft „Integrierter Pflanzenbau“ („Grünes Heft“) auf den Seiten 70 und 71.
Weitergehende Informationen zu den empfohlenen Winterweizen-Sorten 2024 finden Sie hier 51 KB
Die ausführlichen Versuchsergebnisse aus den Landessortenversuchen, die Sortenbeschreibung sowie weitere Informationen finden Sie bei der LfL:
Winterdinkel
Grundlage der Empfehlungen sind die LSV-Ergebnisse der Versuchsstandorte Schraudenbach (nördliche Fränkische Platte bei Werneck, Landkreis Schweinfurt) und Frankendorf (Landkreis Erding).
Folgende Sorten werden zum Anbau in Mittelfranken empfohlen:
Badensonne (Raiffeisen/Hauptsaaten)
Nach einem nur durchschnittlichen Ergebnis am Standort Schraudenbach im Vorjahr schneidet Badensonne dort heuer wieder gut ab. Am Standort Frankendorf verhält es sich genau umgekehrt. Überregional und auch mehrjährig liegt die Sorte im Durchschnitt des Sortiments, wobei sie im heurigen, feuchten Jahr in der extensiv geführten Stufe 1 deutlich abfällt. Badensonne hat eine durchschnittliche Standfestigkeit, wird etwas später reif und ist bei allen Qualitätsparametern überdurchschnittlich eingestuft. Bei den Blattkrankheiten ist besonders auf Mehltau und Braunrost zu achten, während die Anfälligkeit für Septoria tritici und Gelbrost geringer ist.
Albertino (Alter)
Die Sorte brachte heuer am Versuchsstandort Schraudenbach erneut hervorragende Erträge, während sie am Standort Frankendorf deutlich abfiel. Sie liegt nun überregional sowohl ein- als auch mehrjährig im Durchschnitt des Sortiments. Jedoch wirkten sich auch bei Albertino die erhöhte Anfälligkeit für Mehltau und vor allem für Braunrost sowie die nur knapp durchschnittliche Standfestigkeit sehr deutlich auf die Erträge in der extensiv geführten Stufe 1 aus. Bei den Qualitätseigenschaften ist besonders die hohe Mehlausbeute hervorzuheben.
Zollernfit (Südwestdeutsche Saatzucht/Saaten-Union)
Die Sorte liegt am Standort Schraudenbach ertraglich erneut im Mittel des Sortiments, übertraf am Standort Frankendorf jedoch ihr schlechtes Vorjahresergebnis deutlich. Überregional und mehrjährig liefert sie nur noch knapp durchschnittliche Erträge. Dank ihrer guten Resistenzen gegen Gelb- und Braunrost und ihrer sehr guten Standfestigkeit erzielte sie heuer in der extensiv geführten Stufe 1 Spitzenerträge. Zollernfit wird etwas später reif, bietet überdurchschnittliche Qualitäten und ist gut entspelzbar. Die Sorte ist etwas anfälliger für Septoria tritici.
Weitergehende Informationen zu den empfohlenen Winterdinkel-Sorten 2024 finden Sie hier 24 KB
Die ausführlichen Versuchsergebnisse aus den Landessortenversuchen, die Sortenbeschreibung sowie weitere Informationen finden Sie bei der LfL:
Winterdurum:
Grundlage der Empfehlungen sind die Versuchs-Ergebnisse des Standortes Giebelstadt (Gunstlage im Würzburger Gau, Landkreis Würzburg).
Folgende Sorten werden zum Anbau in Mittelfranken empfohlen, wobei generell nur mittlere bis gute Böden (Gau-Randlangen) in Frage kommen und Mais oder Weizen als Vorfrüchte ungeeignet sind:
Wintergold (Südwestdeutsche Saatzucht/Saaten-Union)
Die einstige Standard-Sorte lag in den letzten Jahren bei den Erträgen sowohl am Standort Giebelstadt als auch im Anbaugebiet „Süd-West“ leicht unter dem Durchschnitt des Sortimentes. Im heurigen Jahr schnitt sie am unterfränkischen Standort wieder sehr gut ab. Wintergold ist bei den Qualitätsmerkmalen, insbesondere der Glasigkeit, durchwegs gut eingestuft. Die Standfestigkeit sowie die Resistenzen gegen Gelbrost und Fusarium sind leicht überdurchschnittlich, jene gegen Mehltau und Septoria tritici nur durchschnittlich. Zu beachten ist die zum Teil schlechte Verträglichkeit des Herbizides Broadway.
Sambadur (Probstdorfer Saatzucht/Hauptsaaten)
Nach einem schlechten Ergebnis im vorigen Jahr am Standort Giebelstadt schnitt Sambadur heuer ertraglich wieder gut ab. Überregional liegt er mehrjährig deutlich über Wintergold, heuer aber auf vergleichbarem Niveau. Die Qualität ist jedoch etwas schlechter. Die Sorte ist überdurchschnittlich standfest und bei der Resistenz gegen Fusarium schlechter, gegen Mehltau aber besser eingestuft als Wintergold.
Wintersonne (Südwestdeutsche Saatzucht/Saaten-Union)
Die heuer bayernweit erstmals empfohlene Sorte schnitt erneut ertraglich sowohl am Standort Giebelstadt als auch überregional weit überdurchschnittlich ab und liegt auch heuer wieder an der Spitze des Sortiments. Sie ist gut durchschnittlich standfest, durchschnittlich anfällig für Mehltau und Septoria tritici und überdurchschnittlich resistent gegen Gelbrost und Fusarium. Wintersonne ist in allen Qualitätskriterien vergleichbar mit Wintergold, lediglich im Rohproteingehalt etwas schlechter. Zu beachten ist die etwas schwächere Winterfestigkeit.