Rückblick
Praxisvorführung - Direktsaat von Zwischenfrüchten

Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ansbach veranstaltete am 23.07.2024 gemeinsam mit dem Demobetrieb für Gewässer-, Boden- und Klimaschutz von Christian Stadelmann aus Bauzenweiler eine Praxisvorführung zur Direktsaat von Zwischenfrüchten. Gezeigt wurden in einer Live-Vorführung unterschiedliche Techniken zur Direktsaat. Anhand eines Bodenprofils am Versuchsstandort wurde auch der Boden als Produktionsgrundlage im Pflanzenbau stärker beleuchtet und seine Schlüsselrolle für erfolgreiche Direktsaatverfahren hervorgehoben.


Konvervierende Saatverfahren sparen Wasser

Tobias Roth, Pflanzenbauberater am AELF Ansbach, erläuterte zu Beginn in einem Impulsvortrag die Wichtigkeit konservierender Saatverfahren. Das Thema Direktsaat stellt dabei die höchste Ausbaustufe dar. Zunehmende Wetterextreme speziell im Hochsommer erfordern spezielle Techniken für die Aussaat von Zwischenfrüchten. Durch zunehmende Trockenheitsphasen ist eine wassersparende Aussaat das A und O. Tobias Roth erläuterte, dass durch den Verzicht auf einen Grubberstrich bzw. eine Pflugfurche 20 bzw. 40 mm Bodenwasser pro Quadratmeter zusätzlich zur Verfügung stehen, da sie nicht bei der Erdbewegung verdunsten. Ein Hochdrusch bei dem die Strohreste der Getreidevorfrucht auf der Fläche verbleiben, vermindert zusätzlich die Verdunstung. Dabei entsteht ein Mikroklima, welches ideale Auflaufbedingungen für die nachfolgende Zwischenfrucht schafft.

Kenntnis über Produktionsstandort als Voraussetzung für Direktsaat

Ein wichtiger Grundsatz des Ackerbaus ist, dass durch jede Extensivierung der Bodenbearbeitung der Managementanspruch an den Betriebsleiter steigt. Bei der Anwendung des Direktsaatverfahrens ist eine genaue Kenntnis des Produktionsstandorts unabdingbar. Matthias Rummer, Gewässerschutzberater am AELF Ansbach und Tobias Roth stellten anhand eines Bodenprofils den Standort vor. Die interessierten Besucher konnten dabei beobachten, wie der pH-Wert die Stabilität des Bodengefüges maßgeblich beeinflusst. Matthias Rummer stellte die sogenannte Abwurfprobe vor. Dabei werden Schadverdichtungen im Unterboden erkannt.

Breite Palette an Direktsaattechniken

Im Hauptteil der Veranstaltung konnten die Teilnehmer eine breite Palette an unterschiedlichen Direktsaattechniken begutachten. Nachfolgende Techniken kamen zum Einsatz:

  • Amazone (Primera DMC)
  • Claydon (Hybrid 3 MF)
  • Horsch (Avatar)
  • Köckerling (Ultima)
  • Müthing (Cover Seeder)
  • Novag (T-ForcePlus)
  • Virkar (Dynamic DC)
  • Lemken (Compact Solitär)
  • InnoMade (Messerwalze)

Nach einer kurzen Vorstellung der jeweiligen Technik durch einen zugehörigen Firmenvertreter, fuhren die Geräte eine vordefinierte Versuchsstrecke ab. Anschließend erfolgte eine neutrale pflanzenbauliche Betrachtung des Bodeneingriffs und des Aussaatergebnisses durch Matthias Rummer und Tobias Roth. Dabei konnten die Unterschiede zwischen den verschiedenen Techniken (z.B. Saatgutablage mittels Scheibe oder Schar) identifiziert werden und mit den Teilnehmern und Firmenvertretern diskutiert werden.

Weitere Veranstaltungen und Besichtigungsmöglichkeiten

Praxisführung am 14.10.2024

Um die Entwicklung der direkt gesäten Zwischenfrüchte zu betrachten und zu diskutieren, veranstaltet das AELF Ansbach am 14. Oktober 2024 gemeinsam mit Christian Stadelmann eine Praxisführung für Praktiker auf der Demofläche vor Ort. Im Anschluss an die Führung durch die aufgelaufenen Zwischenfruchtbestände auf der Demofläche ist zudem noch die Begutachtung einer Aussaat mittels Drohne auf einem weiteren Versuchsfeld des Betriebs in der Nähe geplant. Die Drohnensaat erfolgte am 22.07.2024 in einen stehenden Weizenbestand. Beginn der Praxisführung ist um 13:00 Uhr auf der Versuchsfläche bei Bauzenweiler. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Für eigene Erkundungen zugänglich

Das Versuchsfeld für interessierte Besucher jederzeit begehbar um sich selbst ein Bild von der Entwicklung des Zwischenfruchtbestands zu machen. Die Parzellen der unterschiedlichen Direktsaattechniken sind ausgeschildert. Besucher werden gebeten, sich rücksichtsvoll zu verhalten, nichts zu beschädigen und die benachbarten landwirtschaftlichen Schläge nicht zu betreten.

Weitere Veranstaltungen zu Zwischenfrüchten im November 2024

Im November 2024 bietet das AELF Ansbach noch zwei weitere Felderbegehungen zum Zwischenfruchtanbau auf Demonstrationsflächen bei Altentrüdingen und Dinkelsbühl an. Bei diesen Führungen steht der Vergleich unterschiedlicher Zwischenfruchtarten und Zwischenfruchtmischungen im Fokus. Die Termine und Standorte für die Führungen finden Sie unter der Übersicht zu den Zwischenfruchtführungen im November 2024.

Übersicht zu den Zwischenfruchtführungen im November 2024

Eindrücke von der Direksaatvorführung und Drohnensaat sowie von den aufgelaufenen Zwischenfrüchten