Film & Diskussion zum Thema Wasserknappheit
Regionale Akteure auf der Suche nach Lösungen

Podiumsdiskussion zum Thema WasserknappheitZoombild vorhanden

Podiumsdiskussion

"So voll war’s noch nie - Wassernot brennt eben allen auf den Nägeln", lautete die Reaktion einer Besucherin. Zu Kino und Diskussion hatten Anfang April 2024 erneut der Kulturverein RESPECT und das AELF Ansbach gemeinsam mit Kooperationspartnern eingeladen.

Den Einstieg in den Abend lieferte der Dokumentarfilm "Jeder Tropfen zählt - Lernen von der Dürre" über die Fränkische Trockenplatte in Unterfranken. Die anschließende Podiumsdiskussion bestritten der Bayerische Bauernverband (BBV), der BUND Naturschutz (BN) und das Wasserwirtschaftsamt (WWA) gemeinsam. Sie diskutierten über die Situation vor Ort. Dabei ging es vorrangig um Lösungsansätze. Wolfgang Kerwagen, Leiter des AELF Ansbach, moderierte das Gespräch.

Nur zwei Prozent Wasserentnahme durch die Landwirtschaft

"Obwohl die Landwirtschaft nur zwei Prozentanteil am entnommenen Wasser hat, sind wir im starken Ausmaß von der Wasserknappheit betroffen“, verdeutlichte Martin Waldmann vom BBV die Herausforderungen. Die jährlichen Niederschläge verteilten sich zunehmend ungleichmäßig. Im Winter nehme der Anteil zu, im Sommer ab. Verbunden mit weiter steigenden Temperaturen und Starkregen-Ereignissen müsse die Wasserhaltefähigkeit der Böden in Form von Humusaufbau steigen.

Herausforderungen gemeinsam meistern

Einig waren sich an diesem Abend alle, dass Schuldzuweisungen niemandem weiterhelfen. Wasser ist unsere Lebensgrundlage - und die Knappheit dieser Ressource betrifft alle und ist nur gemeinsam lösbar. Bei der Erarbeitung von Lösungen müsse generell der Wasserhaushalt basierend auf dem Grundwasserspiegel im Vordergrund stehen. Es gelte der Grundsatz "das Wasser muss in den Boden runter und nicht weg", so Renate Götzenberger vom BN.

Praktische Lösungsansätze sind zum Beispiel:

  • Regenwasser rückhalten und versickern lassen
  • Mehr Gewässer und offene Wasserflächen
  • Mehr Grün in Form von Bäumen, Fassaden- und Dachbegrünung
  • Wasserrückhaltung durch Zisternen (zum Beispiel durch Umnutzung leerstehender Güllegruben)

Toleranz bei "Schönheitsfehlern"

Aus Sicht der Landwirtschaft erscheint auch ein Sinneswandel beim Verbraucher unausweichlich: Schönheitsfehler bei regionalen landwirtschaftlichen Erzeugnissen müssten stärker toleriert werden. Die Bewässerung habe in Zeiten des klimabedingten Wassermangels ihre Grenzen.