Landwirtschaft und Gewässerschutz

Grünland vor Ortschaft

Wasser ist unverzichtbare Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Alle Gesellschaftsbereiche sind gefordert, die Oberflächengewässer und das Grundwasser zu schützen. Grundlage für dieses Vorgehen ist die Wasserrahmenrichtlinie der EU, die zum Ziel hat, Flüsse, Seen und das Grundwasser auf hohem Niveau zu schützen und den "guten Zustand" der Gewässer zu erreichen.

Der Eintrag des Nährstoffs Phosphor führt in Oberflächengewässern zu überhöhtem Algen- und Pflanzenwachstum. Neben den Punktquellen (Kläranlagen) sind die so genannten diffusen Quellen bei der Landbewirtschaftung aus dem Abtrag durch Bodenerosion sowie dem Oberflächenabfluss bei Regenereignissen ursächlich.
Gewässer schonen lautet die Devise
Beim Grundwasser spielt der diffuse Stickstoffeintrag eine Rolle, der dazu führen kann, dass der Schwellenwert von 50 mg Nitrat je Liter überschritten wird. Dabei sind die Zusammenhänge allerdings sehr komplex, denn die Sickerwassermenge, das Rückhaltevermögen des Bodens und das Speichervermögen des Grundwasserleiters können unterschiedliche Nitratkonzentrationen zur Folge haben. Bekanntlich hat das Grundwasser ein "langes Gedächtnis", und eine Trendumkehr ist langwierig. Das bedeutet wiederum, dass sich die Düngung mit stickstoffhaltigen Düngemitteln je nach den natürlichen Gegebenheiten ganz unterschiedlich auswirken kann.
Für die Landwirtschaft bedeutet dies, dass auf den Betrieben gewässerschonende Verfahren bei der Bodenbearbeitung, der Düngung und im Pflanzenschutz angewendet werden müssen. Naturgemäß sind die Erzeugungsvoraussetzungen in der Landwirtschaft aber sehr unterschiedlich. Boden und Klima, jahresbedingte Witterungseinflüsse und betriebliche Gegebenheiten stellen unsere Landwirtinnen und Landwirte immer wieder vor Herausforderungen. Betriebsindividuelle Lösungen sind gefragt.

Gewässerschutzberatung für die Betriebe

Die Gewässerschutzberatung an unserem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt und berät die Landwirtinnen und Landwirte bei betriebsspezifischen Fragen zum Gewässerschutz. Ziele sind die Optimierung des Nährstoffmanagements im Betrieb und der passgenaue Einsatz von Agrarumweltmaßnahmen. Es wird z.B. auf Praxisschlägen gezeigt, wie man dank geeigneter Zwischenfruchtlösungen boden- und gewässerschonend wirtschaftet.
Mit Maschinenvorführungen und dem Einsatz verschiedener Techniken bei der Düngung und im Pflanzenschutz werden ressourcenschonende Varianten im Anbau gezeigt. Nicht zuletzt kann die Gewässerschutzberatung unterstützen, wenn es darum geht, die sensibelsten Bereiche in der Flur zu lokalisieren und Lösungen für den Wasserrückhalt in der Fläche zu suchen. Der Werkzeugkoffer der Gewässerschutzberatung ist breit aufgestellt.

Gewässerschutzberatung am AELF Ansbach

Biodiversität

Feldhase

© M. Schäf

Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt müssen die ökonomischen, politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft berücksichtigen. Viele Betriebe in unserem Dienstgebiet tragen zum Klima- Boden- und Gewässerschutz, der Artenvielfalt und zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Sie bewirtschaften ihre Flächen mit Methoden, die über die gute fachliche Praxis hinausgehen. Zwei von drei Betrieben haben im Jahr 2021 einen oder mehrere Förderanträge für Agrarumweltmaßnahmen gestellt.

In Zahlen bedeutet das:

  • Auf 392 Hektar legten Betriebe Gewässerrandstreifen an, um hängige Ackerflächen vor Erosion zu schützen und die Oberflächengewässer weniger zu belasten.
  • Auf 604 Hektar wurden Blühflächen angelegt, um Lebensräume für Insekten und Futterquellen für Vögel zu schaffen.
  • 1674 Hektar werden extensiv entlang der Gewässer bewirtschaftet. Sie verzichten auf Mineraldünger und chemischen Pflanzenschutz, um Nähstoffeinträge in Oberflächengewässer zu vermeiden und die Artenvielfalt zu erhöhen.
  • 891 Betriebe bewirtschaften ihr Ackerland in einer mindestens 5-gliedrigen Fruchtfolge.
Zur weiteren Stärkung der Biodiversität wurde 2015 die Wildlebensraumberatung etabliert und 2021 ausgebaut. Sie arbeitet intensiv mit den anderen Akteuren (Naturschutzverwaltung und -verbände) zusammen. Ziel ist Förderung der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft.

Wildlebensraumberatung am AELF Ansbach

Zurück zu:
Festschrift